Wieder einmal gab es vor 30 Jahren - 1989 - eine politische Wende, die
aber zum großen Glück ohne Waffengewalt ablief.
Klöden kam dadurch vom "Bezirk Cottbus" nach "Sachsen-Anhalt".
Im Kreis Jessen fand sogar eine Abstimmung darüber statt, ob man nach Brandenburg oder
lieber nach Sachsen-Anhalt möchte. Die Mehrheit wählte das "Altvertraute", statt "Provinz Sachsen",
wie 1815 unter Preußen, heißt es aber jetzt "Land Sachsen-Anhalt".
Karten: Wikipedia
Der 2. Weltkrieg beginnt am 1. September 1939:
Vor 80 Jahren - 1939 - berichtet die Schulchronik:
"Am 14. und 15. August war hier im Elbegebiet eine große Wehrmachtsübung.
In Klöden selbst erfolgte der Elbübergang in Sturmbooten, Schlauchbooten und auf Fähren.
Bei den Kämpfen um den Übergang wurden auch Kampfflieger eingesetzt.
Es war ein gigantisches Schauspiel,
von dem alle Zuschauer ergriffen wurden."
Schon 2 Wochen später
wurde aus diesem "Schauspiel" bitterer Ernst:
"Beim Ausbruch des Krieges wurden 40 Männer älterer und jüngerer Jahrgänge
zu den Waffen gerufen..."
Quelle: Schulchronik Klöden
Nach 6 Jahren - 1945 - waren allein in Klöden 73 Tote zu beklagen
- ein Viertel der erwachsenen Männer ...
In der Schulchronik
vor 120 Jahren - 1899 - aufgeschrieben:
"Der furchtbare Sturm, welcher am 23. 7. 99 hier wütete
- gegen 5 Uhr nachm. - Bäume umbrach u. entwurzelte, sowie die
Kettmann'sche Windmühle
umstürzte, hat auch von den hies. Schulgebäuden viele First- u. Dachziegel herunter gerissen."
Bildquelle: Familie Jürgens, Klöden
Das Domänengut
hatte vor 200 Jahren - 1819 - viele eigene Gewerbe:
Bierbrauer, Branntweinbrenner, Müller, Gärtner, Ziegler,
Stellmacher, Schäfer, Hirten..
Der Pächter, Oberamtsrat Krug, ließ damals an der
Straße nach Rettig Eichen pflanzen,
die z.T. noch heute stehen.
Diese Allee war sicher schon von weitem zu sehen,
denn damals gab es noch keinen Wald links und rechts der Straße.
Der "Kleindröbener Polder" war damals noch zur Elbe hin offen. Erst 1862 wurde der Damm
vom Schloß nach Mauken fertiggestellt.
Quelle: Blatt 2391 und 2392, bearb. v. Autor
Nach einem langen und strengen Winter werden vor 220 Jahren - 1799 -
durch einen Eisaufbruch die Dämme bei Axien, Kähnitzsch, Clöden, Schützberg,
Gorsdorf und Hemsendorf überflutet und zerstört.
Die Schützberger müssen 8 Tage mit ihrem Vieh auf den Sandbergen ausharren.
Am 28.2. abends um 8 Uhr erreichte das Elbwasser auch Annaburg
und floss von hier im Neugraben weiter.
Quelle:Pötzsch_ErgänzBd.pdf, S126-127pdf, S. 118pdf
Im Februar 1789, vor 230 Jahren, war die Elbe
über 1 Elle - etwa 60 cm - dick vereist.
Der sächsische Kurfürst befiehlt eine
"Informationskette" mit Kanonenschüssen
bei beginnendem Eisgang von Königstein bis Barby.
Zur Verhinderung oder Auflösung gefährlicher Eisversetzungen werden "Bomben" unter dem Eis
oder Granaten von oben her eingesetzt.
Ein Eisschutz bei Merschwitz staute das Wasser und
brach bei Axien einen Damm,
wodurch die Aue unter Wasser gesetzt wurde.
Am Kirchberg musste ein Stall wegen Hangrutschung abgerissen werden.
Die Kleindröbener Brücke wurde mit dem Eisgang vor die Klödener Brücke gesetzt
und riss von ihr noch 1 Joch ab.
Quellen: Pötzsch_ErgänzBd.pdf, S126-127pdf, S. 118pdf
Anlauf: "Der Kampf mit dem Wasser"
Nach über 100 Jahren mit ständig wechselnden Herrschaften kommt
vor 580 Jahren
- 1439 - Klöden durch Tausch
an die von Honsberg.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Lichtenwalde
Auch Ritter Hans v. Honsberg
muss 1474 dem Kurfürst wegen der Türkengefahr für das Reich Auskunft
über sein Vermögen geben.
Er berichtete, dass er mehr als ein Drittel seiner Ausgaben
für die Löhne seiner Angestellten verwenden würde.
Davon wurden insgesamt
21 Personen bezahlt: Knechte, Mägde, Käsmutter, Vogt,
Schirrmeister, Koch, Kellner, Hirten, Torhüter und Schreiber.
Quelle: Beilage zum Schweinitzer Kreisblatt / Zugleich Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde (1930 - 1941):
Heimatbote. Unsere Heimat einst und jetzt in Wort und Bild.
Unveränderter Nachdruck der Jahrgänge 1930 - 1941. Frühjahr 2011.
Herzberg (Elster): BücherKammer
Von 1389 - vor 630 Jahren - gibt es ein "Lebenszeichen"
der vermutlichen Enkel des Bertram Refelt, der zusammen mit seinem Bruder
Magnus Löser 1315 das Gut Pretzsch-Klöden kaufte:
Hans und Kune von Refelt besaßen eine Hälfte von Klöden,
die andere Hälfte gehörte wahrscheinlich dem Georg Löser auf Pretzsch, dem
Enkel von Magnus.
Ob Andreas und Heinrich Refelt auf Beerwalde im Fläming
auch von Klöden stammten, ist nicht sicher. Sie wurden von Herzog Rudolf III.
"verfestet", weil sie vom König "in des Reiches Acht" gelegt worden waren
- Sollten sie als Raubritter den Landfrieden gebrochen haben?
Ihr Schicksal ist unbekannt ...
Quellen: CDS 1b1, Nr. 298, S.233 und CDS 1b1, Nr. 308, S.240