Rückblende Jahresendziffer 6

2006  
            wurde am Westhang des Burgwalls, im Bereich der Treppe, eine 
            rund 4 Meter tiefe archäologische Grabung  
            durchgeführt. Fünf Bauphasen, die durch Aufschüttungen immer 
            höher lagen, beweisen mit ihrem abrupten Ende am Westhang, dass 
            hier das Wasser seit fast 1000 Jahren etwa die Hälfte des 
            ursprünglichen Burgwalls fort gerissen hat. Nur die erste deutsche Burg 
            hatte rund 200 Jahre Bestand und wurde erst 1163 durch Hochwasser zerstört. 
          
            [Quelle: Vortrag Dr. Uwe Vogt]
Am 18.10.1986 fand in 
            Klöden das letzte 
 
            "Zentrale Erntefest der DDR" 
            statt.
 
            Der historische Umzug führte vor "hohem" Publikum am Konsum vorbei. 
            Der damals noch unbefestigte Fahrweg davor wurde deshalb schnell 
            mit einer Kiesauflage "verschönert". 
            Für die Festlichkeiten wählte man den Platz vor der 
            Fährscheune aus. Die Kulturveranstaltung und das Festessen fanden 
            im Zirkuszelt der "Rolandos" statt. 
            
In der Mitte im Bild wird gleich die letzte Garbe übergeben. 
            
 
  
              Die herbstliche Oktobersonne strahlte von der Bühne über den 
              gesamten Festplatz.  
                     
            [Fotos: Material, das freundlicherweise 
            von Horst Barthel dem Klödener Heimatverein überlassen wurde.
 
            Herzlichen Dank!] 
1976  
            wurde im Südwest-Flügel der Burg nach zweijähriger Bauzeit 
            auf zwei Etagen der Kindergarten 
            eingerichtet. 
            Die Räume waren frei geworden, weil nun alle Kinder die neue Schule 
            vor dem Rottenberg besuchten. 
            Der Platz in einem Gebäude auf dem alten Domänenhof 
            (ehemalige Molkerei) reichte einfach nicht mehr aus.
"Die Jugend baut sich den Schloßkeller zu einem gemütlichen 
            Jugendklub aus. 
            20 Jugendliche leisten 1500 Stunden ..."  
            "Die Schulstraße wird als Initiativbau 
            in 300 m Länge, Straße 6 m breit und 600 m Gehweg gebaut. 
            Wertschöpfung 131.000 M."  
            
            [Quelle: Chronik Klöden Ordner Nr.01]

[Foto: 
Die Straße von 
            Klöden nach Rade, kurz hinter dem Waldende. 
            Quelle: Schulchronik Klöden]
 
            1926, stand die 
            Elbaue unter Wasser.
            Damals war aber kein Dammbruch die Ursache, sondern 
            Regen von Anfang Juni bis Mitte August!  
            Weil es damals noch keine leistungsstarken Pumpwerke gab und zur 
            gleichen Zeit auch die Elbe Hochwasser führte, dauerte es nicht lange, 
            bis alle Verbindungswege unter Wasser standen.
 
            
            [Foto: "Gerstenernte in Kleindröben" 
            Quelle: Heimatkalender des Kreises Schweinitz 1926, S.77]
1686 berichtet Probst Christoph Nicolai, dass Klöden 
            "... vor 300. Jahren noch eine schöne Stadt 
            von Thürmen und Mauren an 500. Feuerstäten gewesen / 
            so aber von  den anlauffenden Wasser der Elbe gantz eingewaschen / 
            daß man genötigt worden / 
            den Orth zu verlassen und anderweit anzubauen." 
            
            Er war offenbar auch Augenzeuge, wie der immer größer werdende Riß 
            alte Mauerreste zum Vorschein brachte: 
            "Und siehet man noch heute zu tage an dem Orth / 
            wo sie [die Stadt Clöden] vor diesem gestanden / 
            am Ufer der Elbe steinerne alte Gemäure / 
            so das Wasser entdecket / und ausgewaschen hat ..."  
            Diese Fakten bringen ihn aber leider nur zum Sinnieren über die 
            Nichtigkeit der Welt, wobei er vergisst, die Fundorte festzuhalten...
[Quelle: Christoph Nicolai: Die überaus grosse und reiche Barmherzigkeit GOTTES, Wittenberg 1686]

1516  
            wurde der Turmbau an einer ungewöhnlichen, aber offenbar sichereren 
            Stelle vollendet. 
            
            
             
            Alles Gute für die nächsten 500 Jahre!
 
            Neben dieser einen Jahreszahl ist leider nur noch das Gussjahr 1460 von 
            2 ehemaligen Bronzeglocken bekannt, die aber beide für Waffen zu zwei 
            Kriegen eingeschmolzen wurden. 
            In der damals beginnenden Wende mit Reformation und Bauernkriegen wurden 
            alte Dokumente sicher als wert- und nutzlos betrachtet und vernichtet.
 
            Was in den 400 Jahren davor passierte, kann nun ohne schriftliche 
            Zeugnisse nur mühsam aus den Merkmalen und Wunden der Bausubstanz 
            entziffert werden. 
            Doch da spricht sehr viel für eine überaus bewegte Vergangenheit, und 
            man wünschte sich insgeheim, dass Kirche und Turm plötzlich zu erzählen 
            anfingen...
926 kam es unter Heinrich I. zum Reichsbeschluss in Worms über eine "Burgenordnung", in der verfügt wurde, dass "nach schwerer Heimsuchung durch die Heiden" -gemeint sind die Ungarneinfälle- "Versammlungsstätten mit starken Befestigungen und Mauern zu versehen seien", wie es in den Hersfelder Miracula s. Wigberhti berichtet wird.
Das könnte auch der Startschuss für den Bau der Burgenkette von 
            Dessau bis Torgau mit der Burg Klöden gewesen sein.
 
            [Quelle: Carl Erdmann, Die Burgenordnung Heinrichs I.]
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